Psychische Beschwerden

 

Erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen – wie erkennbar?

 

Wie reagieren wir auf Stress? Was verändert sich dabei in unseren Hirnregionen? Aus den Antworten darauf lässt sich offensichtlich ablesen, wie anfällig wir für eine pessimistische Stimmung und damit für psychische Erkrankungen sind. Zu diesem Ergebnis kommt ein Wissenschaftlerteam aus Deutschland, das Studienteilnehmer unter Zeitdruck und in einer außerordentlichen Stresssituation anspruchsvolle Rechenaufgaben lösen ließ. Es beobachtete dabei die speziellen Veränderungen im Gehirn, die während der Bearbeitung der Matheaufgaben messbar waren.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Reaktionen im Gehirn der Probanden durchaus sehr unterschiedlich waren. Bei den besonders ängstlichen, niedergeschlagenen und schon leicht depressiven Studienteilnehmern zeigte sich den Wissenschaftlern ein ganz bestimmtes Reaktionsmuster im Gehirn beim Lösen der kniffeligen Rechenaufgaben unter Stress. Die Wissenschaftler sprechen dabei von speziellen Netzwerkstörungen im Gehirn, die krankhaft sein können.

Bekanntlich haben Personen mit einer depressiven Grundhaltung ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen. Demnach könnte man laut Aussagen der Studienverantwortlichen anhand der Hirnantwort, die bei Stress ausgelöst wird, erkennen, ob ein erhöhtes Risiko für eine psychische Erkrankung besteht. Auch könnte man auf diese Weise – also mithilfe der Gehirnreaktionsmuster – nachvollziehen, ob gewisse Medikamente und andere Therapieansätze den Betroffenen helfen könnten, entsprechende psychische Belastungen besser zu meistern.

Kühnel, A. et al.
Spatiotemporal Dynamics of Stress-Induced Network Reconfigurations Reflect Negative Affectivity
Biological Psychiatry 1/2022

Außer der Konsequenz, mit einer positiven Einstellung in den Tag zu gehen, kann auch wärmstens empfohlen werden, mindestens 3x wöchentlich für 20-30 min Sport zu betreiben. Dies hat laut einer Studie eine gute Auswirkung auf die Psyche und kann Depressionen vorbeugen und bestehende Depressionen bessern.

 

Ihr Praxisteam Dr. med. Mähler