Schlafmangel

Unregelmäßiger Schlaf – Auswirkungen auf Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen?

Es ist schön länger bekannt, dass Schlafmangel auf Dauer Stoffwechselerkrankungen sowie Diabetes und Übergewicht mitverursachen kann. Wie aber sieht es aus, wenn der Schlafrhythmus unregelmäßig ist? Wirken sich variierte Schlafenszeiten ebenso nachteilig auf Stoffwechselstörungen aus?

Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus Boston nach und nahmen 2.000 Männer und Frauen für die Dauer von sechs Jahren entsprechend unter die Lupe. Mit Hilfe eines Schlaftagebuches und spezieller Messuhren wurden Daten bezüglich der Schlafdauer, der Schlafqualiät und der Zubettgehzeiten sowie bezüglich des allgemeinen Lebensstils und allgemeiner gesundheitlicher Parameter gesammelt.

Im Ergebnis zeigte sich eindeutig, dass solche Studienteilnehmer, deren Schlafrhythmus sehr unregelmäßig ist, die also immer zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett gehen und auch von Nacht zu Nacht unterschiedlich lange schlafen, häufiger von Stoffwechselstörungen betroffen waren als diejenigen, die einen regelmäßigen Schlafrhythmus bestätigen können.

Bei den unregelmäßigen Schläfern kam es innerhalb der Studiendauer vermehrt zu Erkrankungen des Herzkreislauf-Systems, insbesondere zum Bluthochdruck. Auffallend war außerdem die resultierende Zunahme an Körpergewicht und ein vermehrtes Auftreten einer Diabetes-Erkrankung in der Gruppe der unregelmäßigen Schläfer und Schläferinnen.

Die Studienverantwortlichen erwähnen ein um 27 % erhöhtes Erkrankungsrisiko für eine Stoffwechselstörung, die aus einem dauerhaft schwankendem Schlafverhalten hervorgehen kann. Auch wenn in Summe ausreichend geschlafen wird, wirkt sich ein dauerhaft gestörter Schlafrhythmus entgegen der inneren Uhr negativ auf den Stoffwechsel aus.

Huang, T. et al.
Cross-sectional and prospective associations of actigraphy-assessed sleep regularity with metabolic abnormalities: The Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis.
Diabetes Care, online first 5/2019