Rauchen | Praxis

Tabakbedingte Lungenschäden

fast alle Raucher sind betroffen Während die medizinische Fachwelt bisher davon ausging, dass etwa 50 % der Raucher resultierende Schäden an der Lunge haben, zeigt eine aktuelle Studie, dass bereits 80 % infolge des Tabakqualms lungenkrank sind. Untersucht wurden 8.872 aktive und frühere Raucher im Alter zwischen 45 und 80 Jahren, die mindestens für die Dauer von zehn Jahren täglich eine Packung rauchten beziehungsweise geraucht hatten. Üblicherweise wird die Gesundheit der Lunge mittels eines Lungenfunktionstests (Spirometrie) ermittelt: Das Volumen der ein- und ausgeatmeten Luft wird dabei gemessen. Bei der Hälfte der Studienteilnehmer wurde nach dieser Untersuchung eine gesunde Lunge bestätigt. Im Rahmen der Studie wollten die Verantwortlichen es noch genauer wissen und führten zusätzliche Untersuchungen wie beispielsweise Röntgenaufnahmen und Computertomografie durch. Im Ergebnis zeigte sich, dass bei etwa 40 % der als gesund eingestuften Patienten geschädigte Lungenfragmente entdeckt wurden. Über 20% waren von Atemnot betroffen, und 15 % zeigten beim Gehtest eine stark eingeschränkte Leistung. Bei 50 % von ihnen gehen die Studienleiter davon aus, dass bereits Vorboten einer COPD – einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung – vorliegen. Jeder achte von zehn Rauchern scheint somit bereits lungenkrank zu sein oder erste Anzeichen einer COPD zu haben, auch wenn sie es bisher nicht bemerkt haben. Der Verlauf dieser chronischen Lungenerkrankung ist gefährlich: Über Raucherhusten, einer chronischen Bronchitis entwickelt sich die Lungenschädigung langsam und oft unbemerkt. Aufgrund späterer Luftnot kann sie zum permanenten Tragen einer Sauerstoffmaske oder sogar zum Tod führen. Hierzulande sterben jährlich 100.000 Menschen an den Folgen der chronischen Lungenerkrankung, bis zu 90 % von ihnen aufgrund ihres Zigarettenkonsums. Elizabeth A. Regan et al. Clinical and Radiologic Disease in Smokers With Normal Spirometry JAMA Intern Med. 6/2015 Viele Informationen zur COPD finden Sie im Gesundheitslexikon. Weitere Informationen